Berichte von 03/2014

Dienstag, 25.03.2014

Meine erste Safari

Heute hat es endlich geklappt, wir waren bei perfektem Wetter im Hluhluwe Game Reserve, einem der offiziell schönsten in ganz Südafrika. Und das auch zu recht! Gegen neun Uhr wurden wir heute Morgen zu sechst abgeholt. Und schon die Hinfahrt war überaufregend, denn ohne wirklich damit zu rechnen, tauchten am Straßenrand in direkter Nähe plötzlich Giraffen und Zebras auf. Den Fotoapparat haben wir so schnell nicht zücken können, aber dazu war später im Game Reserve ja auch noch genug Zeit. Der Anblick der Tiere war vollkommen überwältigend! Ich wusste gar nicht richtig wie mir geschieht, das Gefühl kann ich auch nicht wirklich beschreiben, so was muss man einfach erlebt haben um das nachvollziehen zu können. Mein Herz hat minimale Luftsprünge gemacht vor lauter Begeisterung :D und kaum im Reserve angekommen, wurde das Ganze noch getoppt, als einige Zebras direkt vor und neben dem Auto hergelaufen sind. Zwischendurch haben wir außer der atemberaubenden Landschaft (besonders während des Sonnenuntergangs am Ende unseres Ausflugs!!) auch längere Zeit mal kaum Tiere gesehen, aber letztendlich kann ich auf meiner "mustseeanimals"-Liste in Südafrika schon einen Haken hinter Giraffe, Nashorn (das ist im Reserve plötzlich direkt vor uns aus dem Busch gekommen)Zebra, Büffel, Elefant, Antilope, Krokodil, Hippo, Schildkröte, Skorpion und Affe machen. Für den Anfang find ich das schon gar nicht so schlecht, aber da geht noch was:) Ein Löwe wäre natürlich der Oberjackpot, aber die sind einfach unglaublich schwer zu entdecken. Insgesamt hatten wir auch ohne Löwen einen langen und anstrengenden aber wunderschönen Tag!Und damit ist schon wieder ein Wochenende vorbei, es ist einfach unglaublich wie schnell das geht. Wenn zu Hause die Zeit rennt, dann zieht sie hier in Lichtgeschwindigkeit an einem vorbei. Wahrscheinlich liegt es daran, dass jeder Tag aufs Neue total aufregend ist und es einfach lange dauert, bis man das Leben hier als Alltag bezeichnen kann. Aber es ist eben auch total schade und man realisiert wohl auch erst zu Hause so richtig, was man hier alles erlebt hat, eben dann, wenn man wieder mehr Zeit hat, um über all das nachzudenken.Sonst ist am Wochenende nicht allzu viel passiert. Gestern haben wir uns den Sonnenuntergang hier in Sodwana am Strand angeguckt, vorher waren wir einfach so am Strand. Achja und dann gibt es zwischendurch eben immer wieder so kleine Highlights, die für Stimmung sorgen. Eine andere dumme Katze, angeblich war's nicht Olaf, hat uns zwei Vögel ins Haus gebracht. Erkennen konnte man die aber eigentlich nur noch an umherliegenden Federn und den abgetrennten Köpfen. Ich hab mir das Spektakel zum Glück nur auf Fotos angeguckt und auch die möchte ich niemandem zumuten. Ab jetzt bleiben die Fenster also doch lieber wieder geschlossen.

Sonntag, 16.03.2014

Das Leben genießen und endlich wieder W-LAN

Seit einigen Tagen ist das Wetter richtig gut und man kann endlich mehr machen. Abends sind wir mal in den "Drunken Tree", eine ganz nette Bar im Ort, oder ins Maak 'n' Jool, die einzige Dorfdisco (mit WLAN!!!) gegangen. Gestern und heute waren wir am Strand und haben die Sonne in vollen Zügen genossen. Heute waren wir schnorcheln und auf Delfinsuche. Die Suche war aber bisher leider erfolglos:(. Das Schnorcheln war echt cool. Wir haben einige schöne Fische und sogar eine Schildkröte gesehen:) Mit einer Unterwasserkamera konnten wir ein paar Fotos machen, auf denen man aber leider nicht allzu viel erkennen kann... Insgesamt fühlt es sich hier eigentlich fast an wie im Urlaub. Mittlerweile hat man sich an alle Leute gewöhnt und kommt gut miteinander aus. Gestern sind vier Mädchen abgereist und ich war echt traurig. Man gewöhnt sich einfach so schnell aneinander, dass es ganz komisch ist, wenn Leute gehen und neue kommen. Auch an die Umgebung, das Haus und an das Projekt habe ich mich gewöhnt und ich fühle mich sehr, sehr wohl. Im Moment kann ich mir noch gar nicht vorstellen wieder nach Hause zu fliegen...ich hab hier noch so viel vor und da sind vier Wochen schon fast etwas knapp. Ich genieße jeden Tag und bin so froh hier zu sein und das alles erleben zu dürfen. Genau so wenig kann ich mir vorstellen, die Kinder im Projekt irgendwann verabschieden zu müssen. Und der Gedanke daran, dass man die Kinder wohl nie wieder sehen wird ist noch viel schlimmer. Aber zurück ins Hier und Jetzt. Gestern ist ein neuer gekommen und heute soll der zweite kommen. Insgesamt sind wir dann zu neunt, das ist schon echt wenig...vielleicht kommen dann Anfang April nochmal neue Leute.  Soeben hat uns die Nachricht erreicht, dass das wlan vielleicht sogar heute noch wieder funktionieren könnte!!! Kaum zu glauben und das tu ich auch erst, wenn es soweit ist. Dann kann ich Einträge endlich wieder direkt reinstellen, Emails beantworten und mich über die Lage der Nation informieren!:D Denn zur Zeit bekomm ich vom Weltgeschehen gar nichts mit. Die einzige Neuigkeit, die mich bisher aus Deutschland erreicht hat, ist die dass Hoeneß ins Gefängnis geht. Was gibt es wichtigeres?!:D
Sonntag, 16.03.2014

Hippowatching und Jahrtausendgewitter (vom 09.03.14)

Zu sechst sind wir gestern (08.03.)  zu einem Ausflug gestartet. Bevor wir den Ort St.lucia besucht haben, haben wir eine Bootstour gemacht, bei der wir Hippos und sogar zwei Krokodile gesehen haben! Das war schon echt beeindruckend, die Tiere mal in freier Natur und aus direkter Nähe zu sehen. Hippos haben wir echt viele gesehen und so vom Boot aus sehen die auch fast etwas süß aus. Man ist dann aber doch froh einen gewissen Abstand zu haben wenn man bedenkt, dass es die gefährlichsten Tiere überhaupt sind. Die meisten Menschen hier, die von wilden Tieren angegriffen oder gar getötet wurden, wurden das von eben diesen. Besonders gefährlich ist es, wenn man sich nachts draußen aufhält, denn dann kommen die Hippos an Land. Deshalb stehen in St.Lucia auch überall Schilder, die davor warnen.  Krokodile sind grundsätzlich sehr schwer zu entdecken. Aber ein kleines und ein etwas größeres haben wir dann doch gesehen:) Eigentlich  war im Anschluss noch eine Safari geplant, bei der wir Elefanten, Giraffen, Nashörner usw. hätten sehen können. Es hat dann aber angefangen zu regnen und bei schlechtem Wetter haben die Tiere auch keine Lust durch die Gegend zu laufen. Wir werden das also an einem der nächsten Wochenenden nachholen und ich freue mich riesig darauf. So sind wir dann nach etwas Shopping in St. Lucia erstmal wieder nach Hause gefahren. Es hat geblitzt, wie ich es in meinem Leben noch nicht gesehen habe. Die Blitze haben einfach alles für mehrere Sekunden immer wieder komplett erleuchtet. Das war echt unglaublich und hat die Rückfahrt um einiges spannender gemacht als die Hinfahrt. Zu Hause angekommen ist auf Grund des Wetters natürlich ständig der Strom ausgefallen, sodass man hier im stockfinstern sitzt! Das ist echt nicht schön und man bekommt mitunter schonmal etwas Panik wenn gerade keine Taschenlampe bereit liegt. Am besten legt man sich dann einfach ins Bett und freut sich auf einen neuen, hoffentlich freundlichereren Tag!:) Am Freitag war ich übrigens das erste mal am Strand hier in Sodwana. Der ist echt sehr, sehr schön. Der Strand ist breit und sauber und das Wasser klar und warm. Und ganz nebenbei schwimmt man nicht in der Ostsee sondern tatsächlich im indischen Ozean, das ist echt cool8) Mal sehen, was die nächste Tage bringen!:) Eigentlich hätte ich diesen Eintrag gerne schon früher veröffentlicht, doch das Gewitter hat auch das Internet komplett lahm gelegt. 
Donnerstag, 06.03.2014

Strom gibts jetzt nur noch zwischendurch.

Soeben haben wir erfahren, dass wir von nun an nur noch zu bestimmten Zeiten Strom haben.:) Da es in der letzten Zeit so viel geregnet hat, sind große Teile des Landes überschwemmt und wichtige Werkzeuge kaputt. In drei Wochen hätten wir wohl wieder dauerhaft Strom...wir werden sehen. Komischerweise haben wir erstmal Tränen gelacht als wir die Nachricht bekommen haben...es ist einfach alles so absurd!:D Ich frage mich, wieso ich nicht einfach auf eigene Faust mit Zelt und Schlafsack im Gepäck hergekommen bin. Ich hätte wohl den gleichen Komfort gehabt wie zur Zeit mit "Organisation". Naja gut, ich will's nicht übertreiben aber irgendwie fragt man sich eben schon wo all das Geld hingeht, das man hier reingesteckt hat. Jetzt freu ich mich auf morgen, denn morgen ist Freitag und Freitags haben wir frei!:) wir wollen zum Strand, der soll echt schön sein. Fürs Wochenende sind auch einige Ausflüge geplant, ich bin so gespannt!! Berichten werde ich auf jeden Fall, mit Fotos ist es etwas schwierig, da das nur mit einem Laptop funktioniert.
Donnerstag, 06.03.2014

Erste Bilder

Auf dem Weg zur Unterkunft Flug nach Richards Bay Nettes Hotelzimmer in Jo´burg!

Mittwoch, 05.03.2014

Europa hinter sich lassen

Diesen gut gemeinten Ratschlag sollte man sich hier schon zu Herzen nehmen. Auch wenn man  im Vorhinein ein gewisses Bild von Afrika hat und einem durchaus bewusst ist, dass es hier anders zugeht als in Deutschland oder in Europa ganz allgemein, sind die ersten Tage ausnahmslos der Eingewöhnung gewidmet. Sowohl "zu Hause" als auch im Projekt haben uns viele neue Umstände erwartet. Kakerlaken und Geckos im ganzen Haus, also auch am Bett, in der Dusche usw. sollten einen nicht schocken. Viele Tierchen kann ich auch noch nicht so ganz einordnen:D gestern aber zum Beispiel ist ein Äffchen über die Bäume in unserem Garten gehüpft und während wir am Pool lagen, kamen zwei pelikanartige Vögel angeflogen. Wenn es regnet, kommen Schnecken zum Vorschein deren Dimensionen ich nicht beschreiben kann. Vor kurzem hat es sich auch eine Schildkröte auf unserer Terrasse gemütlich gemacht. All das ist dagegen schon echt beeindruckend. Ich bin gespannt, wen oder was ich noch alles zu sehen bekomme.  Zurück zum Haus. Ich schlafe direkt unterm Dach, dementsprechend heiß ist es da oben. Aber eigentlich ist man eh nur zum schlafen dort. In das Haus passen wohl um die 20 leute. Zur Zeit sind wir zum Glück nur zu elft. Es gibt zwei große Aufenthaltsräume und auch einen Fernseher mit verschiedenen Filmen. Internet gibt es aber im Haus nicht mehr. Dafür müssen wir in den Garten gehen, dürfen es aber eigentlich auch nur bis 17 Uhr nutzen. Sagen möchte ich damit, dass niemand böse sein darf, wenn ich nicht immer sofort antworte, das ist einfach etwas schwierig.  Unser Garten ist eigentlich eher ein Dschungel und genau so riecht es hier auch (nicht dass ich schonmal im Dschungel gewesen wäre, dafür aber im Tropenraum des Kölner Schokoladenmuseums, in dem es einfach genau so riecht:D) Etwas umständlich ist, dass sich die Küche in einem anderen Haus befindet. Wenn es regnet überlegt man sich deshalb dreimal ob man wirklich Hunger hat (im Dunkeln macht es eben auch keinen Spaß auf dem Weg dorthin eine dieser Riesenschnecken platt zu machen...Pfui). Schön ist auch, dass der Küchenraum relativ offen ist, also jegliches Viehzeug über Teller und Tische läuft. Während ich gestern mit Lena gekocht habe, brachte Olaf, die schrecklichste Katze die es gibt, eine Eidechse mit.Yummie. Und so durften wir beobachten, wie diese ihren Schwanz in der Küche abgeworfen hat. Yummie. Nachdem wir die Katze ca.20000 mal rausgeschickt hatten, hatte sie irgendwann keine Lust mehr mit der halbtoten Echse zu spielen. Die lag nun also in unserer Küche rum. Yummie!! So eklig das beim erstenmal Mal ist, desto lustiger ist es wenn man auf den Bänken stehend bemerkt wie albern man sich eigentlich verhält. Wenn man es mit Humor nimmt, kriegt man das Essen dann auch irgendwie runter:D Nun aber mal zum Projekt. Ich bin mit Lena und Anni in einem Kindergarten untergebracht. Dort kommen eigentlich nur Kinder aus ärmlichen Verhältnissen hin. Dementsprechend ausgestattet ist auch der Kindergarten. Die Kinder haben so gut wie keine Spielsachen, all das was sie haben sind Spenden von anderen Volontären aus Deutschland. Am liebsten spielen sie draußen. Blöd nur wenn es den halben Vormittag regnet.  Wir fahren morgens um sieben los und werden gegen zwei Uhr wieder abgeholt. Weil es keinen richtigen Ablauf oder Regeln gibt und es für  uns deshalb wenig zu tun gibt, sind wir morgens um halb acht, nachdem man spät ins Bett gegangen und viel zu früh wieder aufgestanden ist meistens erstmal nicht so gut drauf. Im nächsten Moment springt einem aber schon ein Kind auf den Schoß und man kann gar nicht anders als zu lachen und gut drauf zu sein. Die Meisten sind wirklich zuckersüß und echt gut erzogen. Was uns anfänglich sehr geschockt hat,sind die hygienischen Verhältnisse. Alle Kinder laufen barfuss rum, wühlen im Sand und lecken daraufhin  ihre Finger ab. Aber das interessiert nicht wirklich. Viele haben komische Narben am ganzen Körper. Wunden sind nicht richtig geheilt oder abgedeckt, sodass sie permanent dreckig sind. Wir desinfizieren uns so häufig wie möglich die Hände, wobei wir von den Erzieherinnen ausgelacht werden... Wahrscheinlich hört sich das alles halb so schlimm an und wie gesagt, dass es hier anders zugeht ist ja klar, aber es ist dann doch schockierend so etwas mal hautnah mitzuerleben.  Das sind für den Anfang glaub ich erstmal genug Eindrücke von hier. An vieles, was ich am ersten Tag noch sehr bedenklich fand, habe ich mich auch schon gewöhnt, deshalb halte ich es wohl auch nicht mehr für so erwähnenswert. Es wird aber sicherlich noch einiges passieren, wovon ich unbedingt berichten möchte:)  P.S. Während ich im Bett liege und diesen Eintrag schreibe, tropft es durchs Dach und durchs Moskitonetz auf meine Beine...es regnet schon wieder. Die Regenzeit scheint nämlich noch nicht vorbei zu sein. Die anderen meinen, es habe vorher nie so viel geregnet wie zur zeit. (Ich Glückspilz!) Angeblich soll es morgen besser werden. Ich hoffe es! Dabei fällt mir außerdem ein, dass ich nicht erwähnt habe, dass wir ausschließlich zu zehnt auf der Ladefläche eines Pickups transportiert werden. Das ist bei den "Straßen" hier nicht nur relativ schmerzhaft, sondern bei Regen eben auch immer ein bisschen nass.... So das wars jetzt aber:)
Samstag, 01.03.2014

Lost in Johannesburg

Nach einem kurzen Flug nach London und einem langen aber angenehmen Flug nach Johannesburg sind wir zwar in Südafrika angekommen, aber noch lange nicht am Ziel...tja, klarer Fall von dumm gelaufen. :D Hätten wir den Anschlussflug sowieso nur mit viel Stress bekommen, so haben wir ihn jetzt überhaupt nicht bekommen. Dank der Verspätung von British Airways, der Ausstellung des Visums und der erneuten Gepäckaufgabe war das auch schier unmöglich. So watscheln wir also mit unseren gefühlten 100 kg Gepäck erstmal in die Eingangshalle des Flughafen, in der direkt zwei "nette", hilfsbereite Männer des Flughafenpersonals auf uns zusteuern. Sie bringen uns zum British Airways Schalter, an dem wir nach etwa zwei Stunden nicht nur neue Bordkarten sondern (Gott sei dank) auch eine Übernachtung im Flughafen Hotel bekommen haben. So weit so gut. Irgendwie haben wir es ja auch geahnt aber dass die beiden letztendlich 1000 Rand, also ca. 70€ von uns verlangen würde, hat uns dann doch etwas überrascht. Jetzt freuen wir uns erstmal über das Bett im Hotelzimmer und warten ab, welche Überraschungen der Tag noch so mit sich bringt. Das Abenteuer hat begonnen.:)